Was ist eigentlich Yin Yoga?
Es gibt unendlich viele unterschiedliche Yogarichtungen – und einer davon widmen wir den diesen Blogbeitrag. Hier dreht sich alles um Yin Yoga und was diesen Yogastil so besonders macht.
Yin Yoga: Passiv, Entspannung & zur Ruhe kommen
Yin Yoga ist ein eher passiver, meditativer Yogastil, der hauptsächlich im Sitzen oder Liegen praktiziert wird. Im Fokus einer Yin Yoga Stunde steht die Entspannung, das Loslassen und das Nach-Innen-Schauen. Der Körper und die Gedanken dürfen beim Yin Yoga zur Ruhe kommen.
Damit bildet Yin Yoga einen Kontrast zu unserem schnelllebigen Alltag und einer sehr aktiven, dynamischen und herausfordernden Yoga-Praxis.
Yin und Yang
Der Name lässt sich auf das Yin und Yang Prinzip zurückführen, das aus dem Taoismus bzw. Daoismus stammt. Das Yin und Yang Prinzip geht davon aus, dass alles auf der Welt einen jeweiligen Gegenpol hat. Diese Gegensätze wechseln einander ab und stehen miteinander im Einklang. Was bedeutet, dass es beide Gegensätze – also Yin und Yang – braucht.
Dynamische Yogarichtungen wie Vinyasa Yoga oder Ashtanga Yoga zählen zu den Yang-Yogastilen, die sehr aktiv sind, während Yin Yoga den ruhigeren Yogastilen zugeordnet werden kann.
Du hast es bestimmt schon mal bei dir selbst beobachtet, dass es Tage gibt, an denen du nur so vor Energie strotzt und dich beim Yoga richtig auspowern willst. An anderen Tagen wiederum sehnst du dich nach einer ruhigen Praxis und Entspannung. Genau das ist Yin und Yang.
Positionen werden länger gehalten
Eine ganz wesentliche Besonderheit von Yin Yoga: Die einzelnen Positionen werden über längere Zeit gehalten. Die Bandbreite ist hier relativ groß und liegt zwischen drei und 15 Minuten.
Dadurch, dass die Asanas im Yin Yoga so lang gehalten werden, kann sich die besondere Wirkung von Yin Yoga entfalten. Vor allem die tieferliegenden Körperschichten profitieren von einer Yin Yoga Einheit, wie zum Beispiel das Bindegewebe, aber auch Faszien, Sehnen und Bänder.
Beim Yin Yoga hat die Muskelanspannung mal Pause. Der Körper wird beim Yin Yoga passiv gedehnt, da kann zum einen die Schwerkraft unterstützen, zum anderen natürlich auch Hilfsmittel wie Yogablöcke, Polster oder Decken. Durch den Einsatz von Props während einer Yin Einheit wird der Körper bestmöglich dabei unterstützt, die Positionen länger zu halten, ohne Muskelanspannung aufzubringen.
Yin Yoga: Anders herausfordernd
Beim Yin Yoga praktiziert man zwar nicht mit Muskelaktivität, das bedeutet aber nicht, dass Yin Yoga gar nicht anstrengend ist. Sagen wir mal so – eine Yin Yoga Einheit ist anders herausfordernd, als eine Yang Yogapraxis.
Die Positionen werden im Yin Yoga, wie bereits erwähnt, über einen längeren Zeitraum gehalten. Da wir es eher nicht gewohnt sind, Positionen so lange zu halten, kann das natürlich durchaus zu einer körperlichen Herausforderung werden.
Im Yin Yoga wirst du mitunter aber auch auf emotionale und geistige Challenges treffen. Denn: Während du im Yin Yoga über längere Zeit in einer Position verweilst, ist es durchaus möglich, dass deine Gedanken aktiv und laut werden, während dein Körper zur Ruhe kommt. Vor allem von der Hüfte sagt man, dass hier viele Emotionen stecken, aber auch im Schulter- und Nackenbereich kann viel Spannung festsitzen.
Von dynamischen Yogaeinheiten sind wir gewohnt, dass die Gedanken eher zur Ruhe im Fluss der Bewegungen eher zur Ruhe kommen. Beim Yin Yoga fehlt diese Dynamik allerdings, weswegen die Gedanken sich auch eher melden können.
Aber auch das ist etwas, das man im Yin Yoga üben kann. Das heißt während einer Yin Yoga Einheit arbeitest du nicht nur an der intensiven Dehnung deines Körpers und tust Bindegewebe, Faszien und co etwas Gutes, sondern du lernst auch, mit deinen Gedanken, deiner Innenwelt umzugehen.
Nicht an die Grenzen gehen
Da du im Yin Yoga die Positionen lange halten möchtest, ist es wichtig, dass du nicht von Beginn an an deine Grenzen gehst. Das bedeutet, dass du immer etwas Spielraum in der Haltung lassen möchtest und nicht in die komplette Dehnung gehst, um im Verlauf Stück für Stück in die Haltung sinken zu können. So unterstützt du im Yin Yoga deinen Körper dabei, flexibler zu werden, Anspannungen zu lösen und vieles mehr.
Drei Yin Yoga Positionen zum Ausprobieren
Im Yin Yoga wirst du viele Positionen finden, die du bereits kennst. Vielleicht heißen sie anders. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Positionen im Yin Yoga modifiziert, geht es doch vor allem darum, die Position ohne Muskelaktivität über einen längeren Zeitraum zu halten.
Wenn du mal zuhause in aller Ruhe ins Yin Yoga hineinschnuppern möchtest, probier doch mal diese drei Positionen aus. Was du vorab wissen solltest:
- Nimm dir Zeit, finde langsam in die Übung.
- Geh im Yin Yoga nicht ans Maximum, nicht in die komplette Dehnung. Du möchtest beim Yin Yoga die Übung lange halten, lass dir und deinem Körper etwas Spielraum.
- Schnapp dir im Yin Yoga Hilfsmittel, du möchtest die Asanas passiv halten – nicht mit Hilfe deiner Muskelkraft. Du kannst auch jederzeit modifizieren, wenn sich etwas komisch anfühlt.
- Verbinde dich mit deiner Atmung, lass den Atem ruhig fließen und richte die Aufmerksamkeit nach innen.
Nun aber zu den drei Yin Yoga Positionen:
Der Schmetterling oder Baddha Konasana
Komm in einen aufrechten Sitz, bring die Fußsohlen zueinander. Deine Beine bilden in etwa die Form eines Diamanten. Richte dich einmal bewusst auf, bevor du mit den Händen nach vorne wanderst und den Oberkörper Richtung Boden sinken lasst.
Um die haltung passiver werden zu lassen kannst du folgendes tun:
- Platziere Blöcke unter deinen Knien.
- Bring die Füße weiter weg von deinem Körper, das macht die Hüftöffnung weniger intensiv.
- Leg deine Stirn auf einem Polster oder Block ab, um dich richtig hängen lassen zu können.
Sitzende Vorwärtsbeuge
Die kennst du bestimmt aus anderen Yogaklassen, im Yin Yoga willst du dich aber nicht mit mit Aktivität immer tiefer in die Vorwärtsbeuge arbeiten, sondern passiv werden.
- Komm in einen Langsitz, streckt die Beine aus.
- Du kannst Knie beugen, wenn du Probleme im unteren Rücken hast.
- Beug dich langsam nach vorne, sink schwer über deine Beine.
- Die Hände kannst du ganz entspannt neben deinen Beinen ablegen.
So kannst du die haltung modifizieren:
- Leg eine gerollte Decke unter deine Knie.
- Schnapp dir einen Polster, leg ihn auf deine Beine und platziere Stirn bzw. Oberkörper auf dem Polster, um dich tief in die Haltung sinken lassen zu können.
Sphinx
Ein Herzöffner, der dir dabei hilft, Weite in deinen Brustraum zu bringen.
- Komm für die Rückbeuge in eine Bauchlage.
- Bring die Unterarme vor dir auf den Boden, die Arme formen einen rechten Winkel.
- Die Beine sind ausgestreckt, die Fußrücken liegen auf dem Boden auf.
- Probier, welche Haltung für deinen Kopf bzw. Nacken am angenehmsten ist. Vielleicht schaust du nach vorne oder senkst den Blick Richtung Boden.
So kannst du die haltung modifizieren
- Um mehr loszulassen, kannst du auch einen Polster nehmen und deinen Oberkörper darauf ablegen.
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